Es war einmal ein Elefant. Zu Zeiten einer Dürre war er schon viele Tage lang mit quälendem Durst durch die vertrocknete Steppe gestreift, als er an ein tief ausgeschnittenes Flusstal kam, ein Wadi, in dem tatsächlich noch etwas Wasser rann. Aber die Ufer des Wadi waren zu hoch und zu steil, als dass er das Wasser hätte erreichen können, selbst mit seinem langen Rüssel nicht. Also schleppte er sich an dem Wadi entlang und malte sich eine Stelle aus, an der das Ufer weit genug herunter gehen würde, dass er das verlockende Wasser an seiner Seite erreichen könnte.
Als der Elefant beinah vollends entkräftet war, kam er tatsächlich an eine Furt, wo das steilwandige Ufer an einer Stelle zu einer sanften Steigung abflachte – auf gerade genug Breite, um seinem massigen Körper Zugang zum vorne vorbeifließenden Wasser zu gewähren. Die Sonne schien dort auf gischtbesprühte Felsen; auf denen sich eine große Zahl von Eidechsen tummelte, die nach den aus dem Fluss aufsteigenden Insekten sprangen und sich in ihren Strahlen wärmten.Mit großer Vorsicht schob der Elefant seine breiten Fußen zwischen den Eidechsen hindurch nach vorne, bis er am Wasser stand. Die Eidechsen murrten und beschwerten sich, da der Elefant mit seinem riesigen Körper die ganze Sonne nahm und ihre warmen Felsen nun in seinem Schatten lagen.
„Was machst du denn?“, riefen sie zu ihm hoch: „Das ist unser Ufer. Siehst du nicht, dass wir uns hier sonnen?“
„Es tut mir leid“, sagte der Elefant, dem es wirklich Leid tat, „aber ich bin schon so lange durstig herumgeirrt, und diese Stelle ist die einzige weit und breit, an der man etwas trinken kann.“
„Das kannst du doch gar nicht wissen“, sagten die Eidechsen, „geh doch einfach weiter.“
„Gibt es weiter unten noch eine Furt?“, fragte der Elefant.
Die Eidechsen antworteten: „Das wissen wir doch nicht! Wir leben schließlich hier. Aber hier kannst du nicht trinken. Siehst du nicht, dass du uns die ganze Sonne nimmst?“
„Ich muss trinken“, sagte der Elefant. „Ich werde so vorsichtig wie möglich sein, um keine von euch zu zertreten. Aber lasst mich hierbleiben, zumindest bis ich ein Mal meinen Durst gestillt habe.“
Sie wurden sich nicht einig. Aber was konnten die kleinen Eidechsen schon ausrichten gegen den gewaltigen Ankömmling, der sich wie ein neuer Himmel ungefragt über sie gestellt hatte?Sie berieten sich, und als der Elefant schließlich seinen Rüssel herablies, um Wasser einzusaugen, hatten sich schon zwei Helden unter ihnen gefunden, die in genau diesem Moment hoch sprangen und die beiden Nasenlöcher des Elefanten mit ihren Körpern verstopften. Der Elefant was zunächst verwundert, dann bemerkte er, dass er kein Wasser einsaugen konnte, und zog den Rüssel wieder hoch – als er nun aber sah, dass ihm zwei Eidechsen in den Nüstern steckten und er auch nicht mehr atmen konnte, nieste er sie aus, und streckte seinen freigewordenen Rüssel in die Höhe.
Der Elefant sagte: „Was macht ihr denn? Ich bin doch bereit, wieder zu gehen. Aber lasst mich doch trinken!“
„Nein“, sagten die Eidechsen: „Nicht hier, und außerdem ist das unser Wasser. Wenn wir dich trinken lassen, kommt du sicher jeden Tag wieder und nimmst uns den warmen Sonnenschein. Wir haben gesagt, dass du hier nicht trinken kannst, und dabei bleibt es!“
Was sollte der Elefant tun? Den Weg zur nächsten Furt, wenn es denn überhaupt eine gab, würde er sicher nicht mehr überstehen. Also senkte er seinen Rüssel herunter und versuchte es wieder, wieder und wieder: aber jedes Mal erklärten sich zwei Eidechsen bereit, zum Schutze der anderen und zum Zurückbringen des Sonnenscheins seine Nüstern zu verstopfen und ihm das Trinken unmöglich zu machen.
So kam es, dass am Ende des Tages den Elefanten seine Kräfte verließen. Am Flussufer verdurstet, starb der Elefant. Seine baumgroßen Beine knickten ein, und sein gewaltiger Leib fiel herab auf die Gemeinschaft der immernoch wütenden und zeternden Eidechsen, und sie wurden bis zur Letzten unter ihm zerquetscht. Ende der Geschichte.
Als der Elefant beinah vollends entkräftet war, kam er tatsächlich an eine Furt, wo das steilwandige Ufer an einer Stelle zu einer sanften Steigung abflachte – auf gerade genug Breite, um seinem massigen Körper Zugang zum vorne vorbeifließenden Wasser zu gewähren. Die Sonne schien dort auf gischtbesprühte Felsen; auf denen sich eine große Zahl von Eidechsen tummelte, die nach den aus dem Fluss aufsteigenden Insekten sprangen und sich in ihren Strahlen wärmten.Mit großer Vorsicht schob der Elefant seine breiten Fußen zwischen den Eidechsen hindurch nach vorne, bis er am Wasser stand. Die Eidechsen murrten und beschwerten sich, da der Elefant mit seinem riesigen Körper die ganze Sonne nahm und ihre warmen Felsen nun in seinem Schatten lagen.
„Was machst du denn?“, riefen sie zu ihm hoch: „Das ist unser Ufer. Siehst du nicht, dass wir uns hier sonnen?“
„Es tut mir leid“, sagte der Elefant, dem es wirklich Leid tat, „aber ich bin schon so lange durstig herumgeirrt, und diese Stelle ist die einzige weit und breit, an der man etwas trinken kann.“
„Das kannst du doch gar nicht wissen“, sagten die Eidechsen, „geh doch einfach weiter.“
„Gibt es weiter unten noch eine Furt?“, fragte der Elefant.
Die Eidechsen antworteten: „Das wissen wir doch nicht! Wir leben schließlich hier. Aber hier kannst du nicht trinken. Siehst du nicht, dass du uns die ganze Sonne nimmst?“
„Ich muss trinken“, sagte der Elefant. „Ich werde so vorsichtig wie möglich sein, um keine von euch zu zertreten. Aber lasst mich hierbleiben, zumindest bis ich ein Mal meinen Durst gestillt habe.“
Sie wurden sich nicht einig. Aber was konnten die kleinen Eidechsen schon ausrichten gegen den gewaltigen Ankömmling, der sich wie ein neuer Himmel ungefragt über sie gestellt hatte?Sie berieten sich, und als der Elefant schließlich seinen Rüssel herablies, um Wasser einzusaugen, hatten sich schon zwei Helden unter ihnen gefunden, die in genau diesem Moment hoch sprangen und die beiden Nasenlöcher des Elefanten mit ihren Körpern verstopften. Der Elefant was zunächst verwundert, dann bemerkte er, dass er kein Wasser einsaugen konnte, und zog den Rüssel wieder hoch – als er nun aber sah, dass ihm zwei Eidechsen in den Nüstern steckten und er auch nicht mehr atmen konnte, nieste er sie aus, und streckte seinen freigewordenen Rüssel in die Höhe.
Der Elefant sagte: „Was macht ihr denn? Ich bin doch bereit, wieder zu gehen. Aber lasst mich doch trinken!“
„Nein“, sagten die Eidechsen: „Nicht hier, und außerdem ist das unser Wasser. Wenn wir dich trinken lassen, kommt du sicher jeden Tag wieder und nimmst uns den warmen Sonnenschein. Wir haben gesagt, dass du hier nicht trinken kannst, und dabei bleibt es!“
Was sollte der Elefant tun? Den Weg zur nächsten Furt, wenn es denn überhaupt eine gab, würde er sicher nicht mehr überstehen. Also senkte er seinen Rüssel herunter und versuchte es wieder, wieder und wieder: aber jedes Mal erklärten sich zwei Eidechsen bereit, zum Schutze der anderen und zum Zurückbringen des Sonnenscheins seine Nüstern zu verstopfen und ihm das Trinken unmöglich zu machen.
So kam es, dass am Ende des Tages den Elefanten seine Kräfte verließen. Am Flussufer verdurstet, starb der Elefant. Seine baumgroßen Beine knickten ein, und sein gewaltiger Leib fiel herab auf die Gemeinschaft der immernoch wütenden und zeternden Eidechsen, und sie wurden bis zur Letzten unter ihm zerquetscht. Ende der Geschichte.
Diese Geschichte entstand zu dieser Zeichnung von mir. Die Zeichnung war aber als erstes da.
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